Auf meinem Weg durch die Katakomben der SAP Arena, vorbei an der Mannschaft, raus ans Eis, sehe mir die besten Spots an, von denen aus ich fotografieren kann. Alle Zuschauerränge sind bereits  gefüllt. Die Spielerbank ist noch leer. Die Eisfläche liegt spiegelglatt vor mir.

Jetzt drängt die Zeit, denn bald kommen die Spieler in den blauen Kanal, in dem sie die letzten Minuten vor dem Anpfiff auf das Heben des Rolltors warten. Es ist eine konzentrierte, gespannte Stimmung. Manche Spieler motivieren sich gegenseitig mit Anfeuern und freundschaftlichen Bodychecks. Das Licht ist dunkelblau gedämpft, nur die Mannschaft befindet sich jetzt an diesem Ort. Ich bin da, bin aber auch nicht da, denn ansprechen darf ich sie nicht, sie nicht ablenken, muss mich im Hintergrund halten. 

Und dann fliegt das Tor hoch, pulsierende Musik ertönt in Stadionlautstärke, die Spieler marschieren in kraftvollen Schritten aufs Eis und die Nebelmaschinen speien Rauchfontänen, wie Geysire im eisigen Norden. Die Mannschaft wird über die Lautsprecher angesagt, angefeuert, den gegnerischen Fans läuft ein Schauer über den Rücken.

Der Auftakt zu einem Eishockeyspiel der Mannheimer Adler, zuhause in der SAP Arena, ist ein besonderes Spektakel und einzigartig in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Als Hausfotograf der Mannheimer Adler kenne ich die Spieler von den Portraitshootings für deren Marketingmaßnahmen, sehe sie heute jedoch aus nächster Nähe in ihrer ganzen Kraft und Präzision. Das Spiel gegen Augsburg gewinnen sie haushoch mit 6:2.

Den Wechsel von Konzentration und Anspannung während des Spiels, zu entspannter Ausgelassenheit im letzten Viertel kann ich bildlich perfekt einfangen. Für die Adler läuft heute Abend alles wie geplant. Es ist für alle ein perfekter Abend, auch für mich als Fotografen.